Sonntag, 6. April 2014

Schrulligkeit

Ich habe eine Freundin, die behauptet von sich schrullig zu sein. Ich finde meine Freundin sehr "straight", bodenständig, mitten im Leben stehend und mit einem wunderbaren Humor begabt, der sich über die Wunderlichkeiten der Welt und auch über sich selbst amüsiert - aber schrullig finde ich sie nicht !

Nun ist es ja aber mit den Menschen so beschaffen, dass bestimmte Eigenschaften selbst guten Freundinnen verborgen bleiben, weil sie mit dem Partner ausgelebt werden - und da mache ich mir schon so meine Gedanken. Der Ehemann meiner Freundin tanzt nämlich am Sonntagabend zur Tatorttitelmelodie von Klaus Doldinger und das hat durchaus Schrull-Potential ! Und wenn die zwei sich daran machen, ein Eckstein-Rätsel  "Um die Ecke gedacht" im Zeitmagazin zu lösen, dann ruft der Ehemann zunächst das Losungswort "hundkatzemaus". Ist die Katze aber im Raum anwesend, so wird die Parole verkürzt und auf die Katze gezeigt. Da bleibt es wohl nicht aus, dass derlei Eigentümlichkeiten auch auf meine Freundin abfärben ... :-)

Doch Schrulligkeit ist ein sooo schönes Wort, dass man sich sofort wünscht selber ein bisschen schrullig zu sein. Und so frage ich Ehemann Ulf: "Findest du mich schrullig?"
Ein kategorisches "Nein" ist die Antwort. "Du bist manchmal ein wenig entrückt, eine Träumerin eben - aber du kannst auch sehr "straight" sein!"
Und da glaubte ich verstanden zu haben, dass gerade für sehr "straighte" Frauen Schrulligkeit oder Entrücktheit wichtige kleine Fluchten und Seelenventile sein können.
Denn das Leben ist manchmal so verdammt real ... :-)

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