Samstag, 12. April 2014

Schöner altern ;-)

  1. Altern ist die größte Herausforderung an den Menschen. Gemeinerweise findet es genau dann statt, wenn wir sowieso immer klappriger werden. Ein Trost: Älter werden als solches ist nicht schwer, das schaffen Sie schon.
  2. Fangen Sie rechtzeitig an zu altern. Mitte zwanzig wäre etwa ein günstiger Zeitpunkt. Je eher Sie altern, um so mehr Zeit haben Sie dazu und um so besser gelingt es Ihnen. Sie sehen ja, immer mehr Alte stöckern über Deutschlands Straßen.
    Reihen Sie sich schon mal ein, bevor es zu eng wird.
  3. Als Frau können Sie mit dem Altersstarrsinn nicht früh genug anfangen! Wir empfehlen als spätesten Zeitpunkt die Pubertät. Für den Altersgeiz gilt dasselbe.
  4. Sie sind 35, und der Schalterbeamte fragt Sie, ob Sie eine Seniorenkarte wollen. Lassen Sie ihm das nicht durchgehen, bestehen Sie auf einer Seniorinnenkarte.
  5. Wenn die britischen Tage aufhören, beginnt das britische Alter. Genau! Streichen Sie das Wort kritisch aus Ihrem Wortschatz!
  6. Achten Sie stets gut auf Ihre Gebärmutter und trennen Sie sich nicht mutwillig von ihr. Sie ist Ihre beste Verbündete im Kampf gegen die mit Recht so unbeliebte Inkontinenz.
  7. Werden Sie nicht hormoniesüchtig, Ihr Gynäkologe soll die Östrogene selber nehmen. Beobachten Sie mit selbstlosem Wohlgefallen, wie sie bei ihm anschlagen! Auch er kann durch Hitzewallungen Energie sparen helfen und die zwischenmenschliche Kälte mildern.
  8. Für ein gemütliches Alter sollten Sie beizeiten einen Sohn gebären. Derweil Ihre Tochter mit ihrer Schwiegermutter beschäftigt ist, wird seine Ehefrau Ihnen den Lebensabend verschönern.
  9. Ihre Falten sollten Sie nicht verstecken. Es besteht sonst Gefahr, dass Sie sie nicht wiederfinden. Und das wäre schade!
  10. Je mehr Falten wir haben, desto häufiger falten wir die Hände. Wenn es Sie mit zunehmenden Alter häufiger in die Kirche treibt, macht nichts, sofern sie gut geheizt und die Bestuhlung bequem ist.
  11. Ohne Zähne kein Zahnweh.
  12. Sehen Sie schon mal zu, dass Sie was erben. Simone de Beauvoir hat festgestellt, dass Alter und weibliche Armut eine gängige, aber nicht eigentlich erstrebenswerte Kombination darstellt. Übrigens: Je älter Sie werden, desto mehr gibt es zu erben.
  13. Es heißt Paro-, nicht Paradontose.
  14. Wer nicht heiratet, bekommt keine Witwenrente, aber auch keinen Witwenbuckel. Entscheiden Sie sich!
  15. Wenn Sie in Ehren ergrauen wollen, brauchen Sie dazu Haare. Bei schütterem Haar gelingt das Ergrauen nur mäßig. Aber eine selbstgestrickte Angoraperücke hat auch ihren Schick.
  16. Wenn Sie Ihre Brille nicht finden, schauen Sie im Kühlschrank nach. Da finden Sie immer was Nettes.
  17. Ab siebzig sind Sie keine Nachwuchsschauspielerin, -wissenschaftlerin oder -schriftstellerin mehr. Bewerben Sie sich jetzt nur noch bei SeniorInnenwettbewerben. Das ist aussichtsreicher.
  18. Wenn es auch bei den SeniorInnenwettbewerben nicht klappen will: Eine Seniorinnenkarte der Deutschen Bundesbahn bekommen Sie immer.
  19. Ab achtzig können Sie in aller Ruhe weiterrauchen. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten Ihre Zähigkeit hinreichend bewiesen.
  20. Zellulitis gibt es nicht.
  21. Je älter Sie sind, um so weniger durchschlagend wird Ihr entrüsteter Ausruf "Nur über meine Leiche!" Benutzen Sie lieber einen anderen Ausdruck.
  22. Nach dem Lebensabend ist Feierabend. Wenn Sie noch weiterleben wollen, bedenken Sie, dass das Fernsehen immer unerfreulicher wird: Sie bekommen nur noch Kleinkinder und Halbwüchsige gezeigt, und Ihre Lieblingsstars werden dafür immer älter.
  23. Wenn Sie beizeiten aus der Küche ausgetreten sind und Männe in Penision geschickt haben, dürfen Sie sich auf einen friedlich besonnten Lebensabend freuen.
  24. Wenn Sie unsere Ratschläge befolgen, garantieren wir Ihnen ein entzückendes Alter. Allerdings: Wer Agonie sagt, muss auch Begonie sagen.

    Prof. Dr. Luise F. Pusch "Schöner altern - Die Essentials, dargereicht vom Club der freien Radikalen"
    http://www.luisepusch.de/

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