Donnerstag, 1. Mai 2014

Tag der Arbeit

Ich bin hin- und hergerissen. Soll ich mit Ehemann Ulf ins grüne Glück radeln oder soll ich heute am Ersten Mai politisches Bewusstsein zeigen und mitmarschieren am Kampf- und Feiertag der Arbeiterbewegung? Antreten am internationalen EuroMayDay dessen zentrales Anliegen ist, den verschiedenartigsten Formen von Prekarisierung in Arbeit und Leben einen Ausdruck zu geben.

Prekariat ist ein soziologischer Begriff für eine inhomogene soziale Gruppierung, die durch Unsicherheiten der Erwerbstätigkeiten gekennzeichnet ist.
Prekäre Arbeitssituationen sind durch 4 Merkmale gekennzeichnet:
  1. Geringe Arbeitsplatzsicherheit, die nur mit einem kurzfristigen Zeithorizont verbunden ist;
  2. mangelnder Einfluss auf die Arbeitssituation und ausbleibende betriebliche Integration;
  3. fehlender Schutz durch sozial- und arbeitsrechtliche Normen;
  4. schwierige Existenzsicherung infolge eines niedrigen Einkommensniveaus.
Prekariat ist ein neues Wort, das als Substantiv vom Adjektiv prekär abgeleitet ist. Das Adjektiv hat die Bedeutung unsicher, weil widerruflich. In die deutsche Sprache kam es während der napoleonischen Zeit aus dem französischen Wort précaire, das vom lat. precarius (‚bittweise erlangt‘) und precari (‚flehentlich bitten‘) abstammt.
Im Jahr 2006 wählte die Gesellschaft für deutsche Sprache den Begriff Prekariat auf Platz 5 des Wort des Jahres.

San Precario ist eine Figur, die von italienischen Aktivisten für den EuroMayDay erfunden wurde, mittlerweile aber auch darüber hinaus zu Bekanntheit gekommen ist.
Er soll als Schutzheiliger aller von Prekarisierung Betroffenen fungieren und somit ist er auch zu meinem Schutzpatron geworden!

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