Dienstag, 21. Januar 2014

Sabbatjahr

Bis gestern wusste ich nicht, dass mit dem Wort Sabbatjahr in der Tora ein Ruhejahr für das Ackerland bezeichnet wird. Nach 6 Jahren Bebauung wird das Land - in Analogie zum Sabbat als Ruhetag -  ein Jahr brach liegen gelassen.

Auch ich habe meinem "Seelenacker" jetzt ein Jahr Muße und Ruhe gegönnt und dieses Jahr hat gut getan! Ein Jahr Arbeitspause, ein Jahr in einem Meer von Zeit und Möglichkeiten schwimmen - ein Jahr Freiheit, Freilauf, Freiraum....
Was für ein Geschenk - wobei es selbstverständlich Höhen und Tiefen gab!
Im Rückblick würde ich diese Zeit in drei Phasen einteilen.

Phase 1 war die "Jetzt mach' ich mal alles, was ich schon immer machen wollte"-Phase.
Einen Monat am Meer leben, 3 Wochen fasten, Französisch intensiv usw.
Diese Zeit fühlte sich leicht und unbeschwert an ...

Phase 2 war die "Jetzt sollte ich eigentlich mal anfangen mich zu bewerben"-Phase.
Hier ging es um Hilflosigkeit, aber auch um Trauer, Abschiedsschmerz und Vermissen.
Diese Zeit fühlte sich dunkel und schwer an ...

Phase 3 ist die "Huuch, steckt das wirklich auch alles in mir?"-Phase.
Experimente werden gewagt, der Mutmuskel gestärkt, Intensität gesucht und gelebt.
Diese Zeit fühlt sich intensiv und lebendig an, aber auch etwas atemlos und überspannt ...

Phase 4 wird die "Ich bin wieder in meiner Mitte angekommen"-Phase sein.
Diese Zeit wird sich erfüllt, gereift und zentriert anfühlen ...

5 Dinge, über die ich in meinem Sabbatjahr am meisten gestaunt habe:

1.  Ich bin in vielen Aspekten meiner Persönlichkeit anders als ich dachte...
2.  Gruppenerlebnisse können ungemein bereichernd und stärkend sein...
3.  Lebensfreude, Empathie und Offenheit gehören zu meinen großen Stärken...
4.  Manchmal fährt auch ein falscher Zug zum richtigen Ort...
5.  Ich kann auch ohne Arbeit sein (aber leider nicht ohne eigenes Einkommen...)

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