Mittwoch, 4. Juni 2014

Pustekuchen

Und immer wieder: Pustekuchen! Was zunächst nach einem leckeren Kuchen für lustige Kindergeburtstage klingt - und auch so vermarktet wird, wie man links sieht - ist in Wirklichkeit eher eine traurige Redewendung.

Der Ausruf Pustekuchen! bedeutet so viel wie "von wegen". Man drückt damit je nach Zusammenhang aus, dass jemand etwas nicht bekommt, was er gerne hätte, oder mit seiner Meinung falschliegt.

Nach einer Theorie stammt der Begriff aus dem Jiddischen, wo die Redewendung "Ja cochem, aber nicht lamdon" verwendet wird. Je nachdem, ob es freundlich oder weniger freundlich gemeint ist, ist es mit "Zwar gerissen, aber kein Gelehrter" oder "Schlau, aber nicht schlau genug" übersetzbar. Im frühen 19. Jahrhundert war es in Berlin üblich, die abgewandelte, eingedeutschte Form "Ja Kuchen, nicht London" zu verwenden, womit man "Das ist ja Quatsch" oder "Ich bin anderer Meinung" meinte. Aus cochem war Kuchen und aus lamdon war London geworden; später benutzte man nur noch die Kurzversion Kuchen. Diese wurde im Laufe der Zeit mit Puste kombiniert, um Ablehnung auszudrücken, wodurch der heute gebräuchliche Pustekuchen entstand, der sich als ein Kuchen aus „Puste“ (heißer Luft) verstehen ließ und so den ursprünglichen Sinn weitertrug.

Nach einer anderen Theorie benutzte Goethe den Ausdruck, um seinen Widersacher Johann Friedrich Wilhelm Pustkuchen lächerlich zu machen. Des besseren Klanges wegen fügte er ein Binde-e ein.

Wie auch immer - wenn es immer wieder nur Pustekuchen gibt - also gerade das Gegenteil eintritt von dem, was man sich vorgestellt oder gewünscht hat, wenn einem immer wieder etwas "gepustet" oder "gehustet" wird, dann kann einen schon mal das graue Gefühl überkommen ...:-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Pustekuchen 

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