Montag, 30. Mai 2022

Beste Version

Seit das uralte Streben danach, ein besserer Mensch zu werden, sich nicht mehr auf kaum messbare Werte wie Moral und Güte bezieht, sondern in erster Linie auf Leistungen, die sich bis auf hintere Dezimalstellen beziffern lassen, ist das schlechte Gewissen kein notwendiges Übel mehr, um die eigene Verwahrlosung in Grenzen zu halten, sondern eine Art moralischer Tinnitus, der permanent in nervtötenden Tonlagen daran erinnert, mehr und intensiver an sich zu arbeiten oder sich zu kümmern.

Produktiver sein, gesünder essen, weniger wiegen, ausdauernder trainieren, intensiver meditieren, eine bessere Freundin sein, mehr erleben - es gibt so viel zu tun, dass man nie damit fertig werden kann.

Darum halten wir uns heute erneut an Mark Twain, der bereits wusste:

"Verschiebe nichts auf morgen, was auch bis übermorgen Zeit hat..."

2 Kommentare:

  1. Mark Twain war ein weiser Mann; das leuchtet mir auf der Stelle ein und soll mein neuer Leitspruch sein!

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  2. Liebe Freundin A. - ich habe dich erst jetzt als eine Kommentierende auf meinem Blog entdeckt ! Und die Freude ist riesengroß :-) Und dann auch noch gereimt - großartig !!!

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