Donnerstag, 4. September 2014

Die belebende Kraft der Deadlines

Calvin: Kreativität lässt sich nicht einfach aufdrehen wie ein Wasserhahn.
             Man muss schon in der richtigen Stimmung sein.

Hobbes: In welcher Stimmung?

Calvin: Torschlusspanik.

(Bill Waterson: "Calvin & Hobbes")

Bislang wurden zwei grundlegende Aufschiebe-Typen identifiziert:

Der arousal procrastinator (etwa: Erregungsaufschieber) behauptet von sich, erst im letzten Moment kreativ sein zu können. Er genießt den Rausch, in den er kurz vor (oder nach) der Deadline gerät, und schwört Stein und Bein, dass er zwei Wochen früher keinen sinnvollen Gedanken hätte fassen können.

Der avoidance procrastinator (etwa: Vermeidungsaufschieber) drückt sich nicht nur vor Unangenehmem, sondern auch vor allen Aufgaben, deren Ergebnis ihm oder seiner Umgebung minderwertig erscheinen könnte. Mit dem verspäteten Arbeitsbeginn spannt er sich ein Sicherheitsnetz - für alle Fälle. "Er zieht es vor, dass die anderen glauben, es habe ihm an Anstrengung gemangelt statt an Fähigkeit", sagt Joe Ferrari. "Es wirkt weniger negativ, sich zu wenig angestrengt zu haben. Wenn die Fähigkeiten nicht ausreichen, ist es egal, wie sehr man sich bemüht - man würde es nie schaffen. So kann man sagen: Ich hätte das gekonnt - ich hatte nur zu wenig Zeit! Ich war nicht schuld."

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2006/03/Aufschieberitis.xml

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