Samstag, 15. Februar 2014

Kellerkinder

Nun ist doch noch ein inneres Team zustande gekommen, das langsam und noch ein wenig holprig beginnt an einem Strang zu ziehen. War aber auch eine sehr mühselige Angelegenheit ;-)
Neben den mir bereits gut bekannten Persönlichkeiten, wie die Pflichtbewusste, die Analystin und die Angekommene sitzen nun auch die ganzen Gefühlskandidaten mit am Tisch, deren Persönlichkeit ich vorher gar nicht zu benennen vermocht hätte. Und dann gibt es noch ein Mittlerteam, das zwischen den beiden polarisierenden Gruppen vermittelt. "Ich" bin natürlich auch im Geschehen - als Metaebene, Beraterin, fürsorglich Beobachtende, Ausgleichende ...

Mir hat das Persönlichkeitsmodell des Inneren Teams* des Hamburger Psychologen Friedemann Schulz von Thun geholfen zu klären, welche verschiedenen Antriebe zurzeit in mir wirksam sind. Nun kann ich überhaupt erst verstehen, warum ich mich in letzten Zeit gar nicht mehr wiedererkannt und oft über mich gestaunt habe, warum ich zeitweise von mir geradezu überwältigt war ;-)

Die so lange unterdrückten und verbannten emotionalen Kellerkinder sind ans Licht gekommen und haben endlich die Stimme erhoben und ihre Rechte eingefordert!
Diese Erfahrung war großartig und bereichernd - aber manchmal auch sehr verwirrend! Ich bin schon gerne viele - aber die Lautstärke der einzelnen Stimmen musste definitiv neu justiert werden. Und nun braucht's auch noch einen Interventionsplan, falls die Emotionalen wieder das Ruder an sich reißen wollen :-)

* Die Lehre von der inneren Pluralität: Die Grundidee ist die Metapher vom inneren Team, d.h. innere Stimmen, die sich in allen Lebenslagen melden und ihre Ansprüche äußern. Da gibt es Stammspieler, Antipoden und Verbannte, inneres Durcheinander und geordnetes Miteinander, da treten Rebellen auf den Plan, die zu ihrem Recht kommen wollen. Zudem besteht die Vorstellung von einem inneren Teamchef, der im Idealfall alle an einen Tisch holt und jeden zu Wort kommen lässt.

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