"Am Anfang war das Wort - aber es ist noch kein Ende abzusehen" sagt Wolfgang Eschker. Dieser Blog würdigt das Wort - vergessene Wörter, bedrohte Wörter, beseelte Wörter. Die Würdigung der Wörter umfasst auch Gedichte, Geschichten und hier und da einen Buchtipp. Der Blog wird in einer Lebensumbruchphase geschrieben und ist deshalb vor allem eines: persönlich!
Freitag, 14. November 2014
Weltschmerz
Wenn ich dieses Bild von Paula Modersohn-Becker ansehe, in die großen melancholisch-entrückten Augen der jungen Frau blicke, zieht sich in mir alles schmerzhaft zusammen, so schön finde ich es. Ein gutes Bild, um über Weltschmerz zu schreiben. Was ist das eigentlich?
Weltschmerz ist ein in vielen Sprachen verbreiteter Germanismus, darunter im Englischen, Polnischen, Schwedischen, Spanischen und Portugiesischen.
Weltschmerz scheint also eine sehr deutsche Angelegenheit zu sein :-)
Weltschmerz ist ein 1823 von Jean Paul geprägter Begriff für ein Gefühl der Trauer und schmerzhaft empfundener Melancholie, das jemand über seine eigene Unzulänglichkeit empfindet, die er zugleich als Teil der Unzulänglichkeit der Welt, der bestehenden Verhältnisse betrachtet. Er geht oft einher mit Pessimismus, Resignation oder Realitätsflucht. Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm benennt Weltschmerz als tiefe Traurigkeit über die Unzulänglichkeit der Welt.
Nachträglich wurde der Begriff insbesondere auf eine Geisteshaltung und deren literarischen Ausdruck der Romantik (u. a. Joseph Freiherr von Eichendorff, Clemens Brentano, Nikolaus Lenau) übertragen. Heinrich Heine beschrieb ihn als „Schmerz über die Vergänglichkeit irdischer Herrlichkeit“; Thomas Mann umschrieb ihn mit „Lebenswehmut“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltschmerz
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